Vernünftiges und sicheres Tauchen
1. Grundregeln für sicheres Tauchen:
- Es darf nie alleine getaucht werden, möglichst nur mit bekanntem Partner!
- persönliches Tiefenlimit für Süßwasser- und für Meerestauchgänge festlegen (DLRG 20 m)
- Bei Unbehagen oder aufkommender Angst Tauchgang beenden!
- Restalkohol und Rauchen vor dem Tauchen erhöhen das Risiko!
- "Partner-check": Vor und während dem Tauchgang eigene Ausrüstung und die des Partners überprüfen!
- "Briefing": Tauchgänge planen und vorher absprechen (Tauchgebiet, Weg, Tiefe, Zeit, vereinbarte Zeichen)! Dekotauchgänge vermeiden; Tauchzeit und Tauchtiefe ständig überwachen!
- Reseveluft 20 % bzw. 40 bar nicht verplanen und nur notfalls in Anspruch nehmen, evtl. nur in sicherer Tiefe verbrauchen! (DLRG nur mit "Reserve" tauchen!)
- Luftvorrat laufend überwachen! 100 bar und 50 bar dem Partner bzw. Gruppenführer anzeigen!
- Beim Tauchen mit dem Partner und der übrigen Gruppe Kontakt halten: beobachten, o.k. abfragen, nicht zu weit entfernen!
- Bei schlechten Sichtbedingungen (< 5 m) mit "body-line" tauchen!
- Wenn ein Tauchpartner nicht mehr auffindbar ist, sofort auftauchen und nach Luftblasen Ausschau halten!
- Auf Können und Kondition der Tauchpartner Rücksicht nehmen!
2. Vermeide Risikotauchgänge:
- Bei mehreren Tauchgängen an einem Tag, sollte der tiefere Tauchgang vormittags und der flachere Tauchgang nachmittags eingeplant werden!
- Dekotiefe möglichst genau (Lunge auf Dekotiefe) einhalten; ruhig verhalten!
- Nach jedem Tauchgang, insbesonders nach dekopflichtigen Tauchgängen, ruhen! Für ausreichende Flüssigkeitszufuhr sorgen (Mineralwasser, verdünnte Säfte)!
- Nur soviel tauchen, dass sich der Körper bis zum nächsten Tag entsättigen kann!
- Nach mehreren Tauchtagen einen Ruhetag einlegen!
- Am letzten Tag vor dem Heimflug nicht mehr tauchen!
- Tauchbedingungen, die einen Zeitzuschlag zur Grundzeit bzw. Zuschläge zu den vom Tauchcomputer errechneten Dekozeiten erfordern: * Tauchgänge in sehr kaltem Wasser bzw. mit ungenügendem Wärmeschutz. Grund: Gewebe wird gegen Ende des Tauchganges nur noch wenig durchblutet, was eine langsamere Entsättigung bewirkt. * Tauchgänge, die mit ungewöhnlich hohem Luftverbrauch verbunden sind (Strömung, Arbeit). Grund: Gewebe wird beim Aufsättigen stärker durchblutet als beim Entsättigen in Ruhe. * Flüssigkeitsverlust (Dehydration) vor einem Tauchgang, z.B. durch sportliche Aktivitäten, große Hitze, Durchfall oder Erbrechen, nach Alkoholexzessen. Grund: Eingedicktes Blut führt, verstärkt durch trockenes Atemgas, vorallem gegen Ende des Tauchgangs zu Durchblutungstörungen => langsamere Entsättigung, verstärkte Thromboseneigung * "Jo-Jo-Tauchgänge" mit mehreren Auf- und Abstiegen z.B. Rettungsübungen. Grund: Mikroblasen vergrößern sich bei jedem Aufstieg. * Fettleibige bzw. übergewichtige Taucher. Grund: Im Fettgewebe wird vor allem bei langen Tauchgängen und bei Wiederholungstauchgängen mehr Stickstoff gelöst => längere Entsättigungszeit.
Helmut Kleisinger, DLRG Tauchausbilder**